BÖÖ
   


BÖÖ - die Himmel der Mongolen
BÖÖ steht im mongolischen für „Naturheiler“, die als Mittler
zwischen der Welt des Sichtbaren und Unsichtbaren auftreten.
Hier bei diesem Projekt versteht sich BÖÖ als Synonym für die
Musik, die ihresgleichen die Aufgabe des Mittlers zwischen den
Grenzen unserer Welt übernimmt.

Konzept
Das Projekt BÖÖ ist eine Zusammenarbeit mit traditionellen
mongolischen Musikern und erzählt in 9 Musik-Bildkompositionen
von den „tenger“ (Himmel), die im immer noch stark verwurzelten
Naturkult der Mongolei eine zentrale Rolle spielen.

Ein altes mongolisches Sprichwort sagt:
„Ein Frosch der im Brunnen lebt,
beurteilt das Ausmaß des Himmels nach dem Brunnenrand…“

In der Mongolei erscheint dieser Brunnenrand unendlich zu sein…



So ist es nicht schwer, mit dem Bild der weiten Natur Zentralasiens vor Augen, sich die Verehrung des „ewig blauen Himmels“ (munk chöch tenger) vorzustellen.

„tenger“ bedeutet im mongolischen aber nicht nur Himmel im allgemeinen, sondern wird auch als Bezeichnung für eine parallele feinstoffliche Welt verwendet, die sich, so der Glaube, sowohl positiv als auch negativ auf die Menschen äußert. Die Gesänge der Schamanen erzählen von 99 tenger, die es in dieser parallelen Welt gibt. Für jede Lebenslage steht ein bestimmter „tenger“: (z.B. tenger des Mitgefühls, tenger gegen Unfälle, tenger der Beschützer, tenger für Naturgewalten…)

Bei unserer ersten Reise in die Mongolei im August 2005 hatten wir die seltene Gelegenheit das Alltagsleben einer Nomadenfamilie mitzuerleben und die Schamanin „Sarantsetseg“ kennen zu lernen.

    Schamanin „Sarantsetseg“

Sie stammt aus dem Volk der rentierzüchtenden Schamanen (Tsaatan-Darkhad: „geschütztes Volk“) und ist in der Nordprovinz Khubsgul beheimatet. Dadurch bekamen wir auch einen kleinen Einblick in die Kultur, insbesondere in die noch immer sehr stark verwurzelte Tradition der Mongolen. Die Vorstellung man stehe in der Gnade des Himmels, lebt fort…

Mit dieser Erfahrung reicher, haben wir uns aus den 99 tenger, 9 ausgesucht, deren Thematik die Basis für neun Musik-Bildkompositionen ist. Diese werden im Zuge eines weiteren Aufenthalts in der Mongolei in Zusammenarbeit mit mongolischen Musikern erarbeitet. Das gesamte Projekt wird filmisch dokumentiert und im Herbst 2006 als DVD veröffentlicht.
Ein gefühlvolles Crossover – ein Spiegelbild der Kulturen, ohne den Respekt vor der Ursprünglichkeit jeglicher Tradition zu verlieren.

Eine spannende Reise durch die Himmel der Mongolen.

Mitwirkende

Österreich

Arne Marsel: Sopransax, Xaphoon, Ewi, G4
Nico Marsel: Altsax, Klarinette, Altflöte
Christian Eder-Colvin: Baritonsax, Altsax, Klarinette

Mongolei

Erkhembayar Bayarsaikhan: Ikh Chuur - Bassgeige
Shijirmaa Dorjnyam: Chajlach – Schreigesang, Urtyn Duu – Langes Lied, mongolischer Tanz
Shinezog Dorjnyam: Morin Chuur - Pferdekopfgeige, Chöömji - Obertongesang
Mainbajar Burenbaatar: Yatga – mongolische Wölbbrettzither
n.n. Percussion

Tontechnik: Dieter Treibenreif

Design & Echtzeit-Videoprogramming: Martin Machacek

Kamera, Schnitt & Regie: Henriette Fischer

Idee, Konzept & Projektverantwortliche: Nico & Arne Marsel

Organisations- und Dolmetschaufgaben in der Mongolei:
Tungalag Bayanjav, Leiterin des Musik & Tanz College in Ulan Bator
Baasajav Bayanjav, österreich-mongolische Gesellschaft

     
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